- Laederach
- Laederach,Jürg, schweizerischer Schriftsteller, * Basel 20. 12. 1945; studierte u. a. Mathematik und Musikwissenschaft, seit den 70er-Jahren freier Schriftsteller, auch Jazzmusiker und -kritiker. Laederachs Erzählungen und Romane fordern die Mitarbeit des Lesers, ihr Spielcharakter erweist sich in Sprachexperimenten, in der Montage verschiedener Textsorten, unerwarteten Brüchen in einer scheinbar konventionellen Handlung. Die von ihm erfundenen Kunstfiguren wechseln ihre Identitäten und vermischen sie mit der Biographie des Autors (»Emanuel. Wörterbuch des hingerissenen Flaneurs«, 1990; Roman). Seine von Chaosforschung und den Protagonisten der Postmoderne beeinflusste Poetik erläuterte er in Gastvorlesungen 1986/87 an der Universität Graz (»Der zweite Sinn oder unsentimentale Reise durch ein Feld Literatur«, 1988).Weitere Werke: Erzählungen: Einfall der Dämmerung (1974); Das Buch der Klagen (1980); Laederachs 69 Arten, den Blues zu spielen (1984); Schattenmänner (1994).Romane: Im Verlauf einer langen Erinnerung (1977); Das ganze Leben (1978); Flugelmeyers Wahn (1986); Passion. Ein Geständnis (1993).Stücke: Wittgenstein in Graz (1979); Körper Brennen (Uraufführung 1986, mit A. Müry); Rost oder Denken ist immer (Uraufführung 1989).Essays: Vor Schrecken starr. Fixierungen, Stechblicke, Obsessionen (1988); Eccentric, Kunst und Leben: Figuren der Seltsamkeit (1994).
Universal-Lexikon. 2012.